Welche Fragen sollte man sich und seinem Berater vor einem Investment stellen?
Geldanlage ist gerade in der anhaltenden Niedrigzinsphase ein heikles Thema: Soll ich meine Moneten auf dem Sparbuch lassen, wo sie ganz langsam von der Inflationsrate "aufgefressen" werden, oder doch mehr riskieren? Auf unerfahrene Anleger lauern viele Gefahren. Wer aber einige Regeln beachtet, kann sich absichern und guten Gewissens Entscheidungen treffen.
Mit den richtigen Fragen ist Geldanlage kein Hexenwerk
Welche Fragen sollte sich jeder Anleger vor einem Investment stellen? Die Antwort weiß Georg Hetz, Geschäftsführer des unabhängigen Nürnberger Finanzdienstleisters UDI. Das Unternehmen hat sich seit 1998 auf umweltfreundliche Geldanlagen im Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien spezialisiert - von Windrädern über Solar- und Biogasanlagen bis hin zu energieeffizienten Immobilien.
1. Wofür werde ich Geld in meinem Leben brauchen? Was will ich mit meiner Geldanlage erreichen? Welches Risiko kann und will ich in Kauf nehmen, um höhere Renditen, etwa über eine Sachwertinvestition, zu erreichen?
2. Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit bei der Geldanlage? Anleger sollten sich fragen, wie wichtig es ihnen ist, dass das Geld nicht in Atomkraft, Waffenhandel, Kohlekraft, Massentierhaltung oder Kinderarbeit investiert wird.
3. Wo und wie komme ich an Informationen zum Anbieter und zu Vergleichsangeboten? Oft hilft schon das "Googeln" des Anbieters, andere nützliche Seiten sind die Verbraucherzentralen ebenso wie Finanztest.de oder Ecoreporter.de und Greenvalue.de bei grünen Geldanlagen.
4. Wie ist mein Anlagehorizont, wie schnell will ich über mein angelegtes Geld verfügen können?
5. Vermögensstreuung: Wie viel Kapital ist schon in einer Anlagesparte gebunden? Empfehlenswert ist eine Streuung nach Laufzeiten, Risikoklassen und Investitionsobjekten.
6. Und zuletzt die Gretchenfrage an den Finanzberater: "Warum empfehlen Sie mir eigentlich genau dieses Produkt?"
Anlageklassen im Überblick
- Festgeld, Tagesgeld und Sparbuch haben praktisch kein Risiko, bringen aber auch wenig Rendite.
- Rentenfonds und Bundesanleihen haben ebenfalls eine geringe Ertragserwartung, aber auch ein geringes Risiko.
- Aktien, Aktienfonds und Anleihen mit A-Rating haben eine höhere Ertragserwartung, aber auch ein höheres Risiko.
- Aktien weltweit, Anleihen mit B-Rating, geschlossene Fonds und Festzinspapiere in erneuerbare Energien besitzen eine hohe Ertragserwartung und ein entsprechendes Risiko.
- Optionsscheine und Zertifikate verfügen über hohe Ertragschancen, das Risiko ist ebenfalls hoch.
- Immobilien und andere Direktinvestments haben gute Ertragschancen je nach Objekt - genaue Marktkenntnisse sind sinnvoll, das Geld ist nicht schnell verfügbar.
Quelle: UDI Beratungsgesellschaft mbH, Nürnberg
Foto: djd/UDI/ACN