Neun von zehn Bankberatern rechnen mit Filialschließungen

Bankberater betrachten die Lage ihrer Branche mit Sorge: 96 von 100 Befragten sehen Ertragsprobleme durch den andauernden Zinsverfall. Auf Dauer werden die Kreditinstitute auf den Druck reagieren müssen. Mehr als 90 Prozent der Befragten rechnen mit Filialschließungen und mit einer Marktbereinigung über Fusionen. Beide Strategien haben das Ziel, durch einen Stellenabbau Kosten zu reduzieren.
„Mich wird es schon nicht treffen“
Trotz der finsteren Branchenaussichten ziehen die Berater nicht den Schluss, dass ihre eigene Position in Gefahr ist. 41 Prozent gehen davon aus, dass ihr Job völlig sicher ist, weitere 51 Prozent halten es für ziemlich unwahrscheinlich, dass ihre Anstellung gefährdet ist. „Niemand setzt sich gern mit der Möglichkeit einer Arbeitslosigkeit auseinander“, sagt Christian Hammer, Geschäftsführer der NFS Netfonds Financial Service GmbH,. „Aber die Zahlen deuten hier auf Wunschdenken hin. Fast alle Berater rechnen mit einem deutlichen Stellenabbau in der Branche. Eigentlich können dann nicht neun von zehn Befragten denken ‚Mich wird es schon nicht treffen.’ Sinnvoller wäre es, zumindest einen Plan B in der Tasche zu haben.“
Selbstständigkeit als unbekannte Größe
Den Weg in die Selbstständigkeit schließen 46 Prozent aller Befragten kategorisch aus. Sie legen Wert auf die Sicherheit einer Festanstellung. Das wichtigste Argument dafür ist das planbare Einkommen: Drei Viertel der Studienteilnehmer nennen finanzielle Unsicherheit als Argument gegen das eigene Unternehmen. In der Festanstellung gehen nahezu alle (97 Prozent) von einem stabilen Gehalt aus.
Dennoch hat ein Drittel aller Befragten schon einmal konkret darüber nachgedacht, die Festanstellung aufzugeben. Nur vier Prozent aber planen aktuell einen solchen Schritt. Neben den finanziellen Sorgen zweifeln die Berater auch an ihrer eigenen Eignung. Knapp die Hälfte derer, die sich eine Selbstständigkeit grundsätzlich vorstellen könnten, sehen sich nicht als Unternehmerpersönlichkeit. Weitere Hürden auf dem Weg sind Wissenslücken: 15 Prozent aller Befragten kennen sich zu wenig damit aus, wie sie ihr Wissen erfolgreich auf eigene Rechnung vermarkten können.
Dieses Problem ist in Hammers Augen leicht zu lösen.
„Fehlendes Wissen schafft Unsicherheit. Die Informationssammlung klärt die häufigen Fragen und ermöglicht beispielsweise eine seriöse Einkommensprognose. Damit kann man die eigenen Optionen fundiert bewerten und prüfen, welche Vorteile die Veränderung bringt.“
Eigenes Unternehmen als Chance für junge Berater
Je jünger die Befragten, desto eher sind sie bereit, sich mit dem Thema Unternehmertum auseinanderzusetzen. Bis zum Alter von 35 Jahren schließen nur 40 Prozent die Selbstständigkeit aus. Ab 46 Jahren sind es 54 Prozent. „Natürlich ist es in der zweiten Hälfte der Karriere schwieriger, noch einmal umzusatteln“, sagt Hammer. „Aber die über viele Jahre aufgebaute Kundennähe ist das Kapital des Beraters, nicht das der Bank. Erfahrene Berater können meist schon bei Gründung mit einem rentablen Kundenstamm starten.“
Bei den Jüngeren sei die Flexibilität noch größer. Allerdings auch der Respekt vor der Aufgabe. So sehen die Befragten bis 35 Jahren ein sehr viel größeres Hindernis im Fehlen von Backoffice oder IT-Unterstützung als ihre erfahreneren Kollegen. Aus Sicht von Hammer sind diese Fragen lösbar: „Es ist gut, dass die jungen Berater der Frage mit Respekt gegenüber treten. Vom Einkommenscheck über die korrekte Rechtsform bis hin zum finanziellen Schutz durch ein Haftungsdach, letztlich sind das alles Probleme, für die es professionelle und günstige Angebote gibt.“
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