Anschlussfinanzierung

Anschlussfinanzierung

Eine Anschlussfinanzierung ist eine Immobilienfinanzierung, bei welcher der Zinsfestschreibungszeitraum für die bestehende Finanzierung abläuft, bzw. abgelaufen ist. Im Normalfall wird man von seiner Bank ein Prolongationsangebot für eine Anschlussfinanzierung erhalten. Dieses Angebot sollte man sorgsam prüfen, denn bei einer Kredit- Prolongation wird das Verlängerungsangebot des bisherigen Darlehensgebers einfach akzeptiert. Banken nutzen diese Bequemlichkeit Ihrer Kunden oft aus und bieten nicht die immer die attraktivsten Konditionen. Ein Vergleich mit anderen Finanzierungsangeboten lohnt sich immer, auch wenn das mit einem bürokratischen Mehraufwand für die Erstellung der vollständigen Beleihungsunterlagen verbunden ist. Ein Zinsunterschied von 0,5 Prozent macht auf den ersten Blick nicht viel her, eine durchschnittliche Anschlussfinanzierung kann sich dadurch jedoch um 5.000 bis 10.000 Euro verteuern.


Was muss man bei einer Anschlussfinanzierung beachten?

Erste Prämisse für eine neue und günstige Anschlussfinanzierung ist das rechtzeitige Einholen von Angeboten. Man sollte mindestens 3 Monate vor Ablauf der Zinsfestschreibungsfrist damit beginnen, die Angebote für die Anschlussfinanzierung einzuholen. Nur so ist gewährleistet, dass man nicht unter Zeitdruck gerät und dann einen Abschluss tätigt, der nicht das Beste ist, was auf dem Finanzierungsmarkt möglich ist.

Was kann mit einer Anschlussfinanzierung finanziert werden?


Grundsätzlich ist es unerheblich, ob es sich um selbstgenutzte oder vermietete Immobilien, um Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäuser handelt. Reihenhäuser, Doppelhäuser und Eigentumswohnungen können mit einer Anschlussfinanzierung ebenso bedient werden, wie Zweitwohnungen, Ferienhäuser und bestimmte gewerbliche Objekte. Entscheidend ist, das die bisherige Finanzierung komplikationslos verlaufen ist.

Welche Kosten entstehen bei der Anschlussfinanzierung durch einen Wechsel des Finanzierungsinstitutes?

Anders als manche der Hausbanken behaupten, können Sie mit Ihrer Anschlussfinanzierung ohne Probleme das Finanzierungsinstitut wechseln, denn es entstehen tatsächlich keine nennenswerten Kosten durch den Bankwechsel. In den meisten Fällen genügt eine notarielle Abtretung der Grundschuld. Bei einer Grundschuld von beispielsweise 100.000 Euro belaufen sich die Kosten auf rund 400 Euro. Mit einem auch nur geringfügig besseren Zinssatz kann man dagegen mehrere Tausend Euro einsparen. In jedem Fall sind die Kosten für den Wechsel wesentlich geringer als das, was Sie mit einer zinsgünstigeren Anschlussfinanzierung einsparen können. Viele Hausbanken kalkulieren mehr mit der Trägheit ihrer Kunden, als mit den richtigen Zinskombinationen und unterbreiten entsprechend teure Angebote für eine Anschlussfinanzierung.

Anschlussfinanzierung für einen Immobilienkredit mit einer Laufzeit über 10 Jahre

Eine Besonderheit für Immobilienfinanzierungen mit Laufzeiten von mehr als 10 Jahren besteht bei den Kündigungsfristen. Wenn Sie eine Immobilienfinanzierung mit einer Zinsbindungsfrist von mehr als zehn Jahren abgeschlossen haben sollten, können Sie zehn Jahre nach Vollauszahlung des Darlehens jederzeit mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten aus dem Kreditvertrag aussteigen. Die Anschlussfinanzierung kann dann in aller Ruhe ausgewählt werden.


Wann sollte die Anschlussfinanzierung sichergestellt werden?

Wenn man davon ausgehen kann (eine absolute Sicherheit gibt es nicht), dass die Finanzierungszinsen voraussichtlich steigen werden, sollte man sich sofort um die Anschlussfinanzierung kümmern, auch wenn der Ablauf der Zinsfestschreibungsfrist erst in einigen Jahren erfolgt. Eine gute Möglichkeit dafür gibt es durch den Abschluss eines Forward-Darlehens. Mit einem Forward-Darlehen können Sie bereits heute ohne zusätzliche Kosten einen günstigen Effektivzins für Ihre Anschlussfinanzierung sichern, auch wenn sie erst in 5 Jahren fällig wird. Näheres zum Forward-Darlehen finden Sie auf unserer Detailseite Forward-Darlehen.

Achten Sie auf die Tricks der Finanzierungsinstitute, wenn es um Ihre Anschlussfinanzierung geht!

Finanzierungsinstitute kennen alle Tricks, um Geld zu verdienen. Manches davon ist zwar legal, aber nicht besonders kundenfreundlich. In der Regel sendet das finanzierende Bankinstitut dem Kunden das Prolongationsangebot für die Anschlussfinanzierung frühestens 4 Wochen vor Ablauf des Termins zu. Der Darlehensnehmer hat dann aus terminlichen Gründen nicht mehr die Möglichkeit, sich umfassend und verbindlich für eine andere Anschlussfinanzierung zu entscheiden. Das neue Finanzierungsinstitut muss natürlich die Bonität des Kunden prüfen und eine Objektbewertung vornehmen. Das erfordert Zeit. Man sollte daher mindestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist mit den Vorbereitungen für die Anschlussfinanzierung beginnen und auch bei dem derzeit finanzierenden Finanzierungsinstitut ein verbindliches Angebot für die Anschlussfinanzierung anfordern.